DIY Projekt Bierlift
Der heiße Sommer 2018 hat mich in der Hochphase meines Gartenumbau-Projektes erwischt. Dementsprechend war auch der Bedarf nach kalten Getränken sehr hoch. Einen zweiten Kühlschrank extra für die kalten Getränke wollte ich aus Platz- und Energieverbrauchsgründen nicht anschaffen. So habe ich einfach nach dem Begriff „Bierkühler“ gegoogelt und fand einige Projekte und Produkte mit der Idee, das Bier unter der Erde in einem Erdloch zu bunkern. Ich fand diese Idee einfach genial vor allem aus folgenden Gründen:
- man benötigt keinen Platz im Haus oder auf der Terrasse
- kein Energieverbrauch für die Kühlung.
- Getränke sind da, wo man sie am meisten braucht: im Garten!
- Überraschungseffekt bei jeder Grillparty im Garten.
- hohe Kapazität
Gleich vorweg: alle oben genannten Punkte haben sich bestätigt. Im heißen Sommer bei Außentemperaturen um die 30°C war das Bier aus dem Bierlift angenehm kühl. Bis zu 21 Bierflaschen können im Erdloch Bierkühler ohne Strom gekühlt werden. Und auch der Überraschungseffekt bei den Personen, die den Lift zum ersten mal sehen ist echt groß. Der Bierlift ist ein Highlight bei jeder Party!
Konzept und Aufbau
Bei der Auswahl der Komponenten und Materialien für den Bierlift habe ich besonderen Wert auf folgende Punkte gelegt:
- der Bierlift soll wartungsfrei sein
- für den Lift sollen pflegeleichte und wetterfeste Baumaterialien gewählt werden
- einfache Konstruktion für den Aufbau
- Flaschen mit unterschiedlichen Formen und Größen sollen in dem Lift Platz finden
- kostengünstig
- optisch leichtes und elegantes Design
Ähnlich wie bei anderen Projekten im Internet ist die Außenhülle des Bierkühlers ein KG DN 250 Rohr mit einem KG Muffenstopfen DN 250. Das Rohr ist dickwandig und sehr stabil. Nach der Verklebung mit dem Muffenstopfen ist das Rohr zu 100% Wasserdicht. So ein Rohr kann man in jeden Baumarkt finden. Meins habe ich beim Online Shop von Hornbach gekauft.
Die meisten Teile des Bierliftes wurden aus 6mm HPL Platten gefräst. HPL (Bauallzweckplatte oder Balkonplatte) ist sehr robustes und festes Material. Die Oberfläche ist wetterfest, muss nicht nachbehandelt werden und sieht optisch sehr schön aus. HPL kann auch in jedem Baumarkt nach Maß gekauft werden. Für alle Bauteile braucht man ca. 0,5 m²
Als Führungen und Versteifungselemente dienen Alu-Röhren in unterschiedlichen Formen und Größen. Aluminium lässt sich ganz gut verarbeiten mit den Werkzeugen, die in fast jedem Haushalt zu finden sind. Alu-Röhren rosten nicht und sehen edel aus. Die genaue Anzahl und Länge ist in den folgenden Kapiteln beschrieben.
Alle Verbindungs- und kleine Funktionsteile sind mit einem 3D Drucker im FDM Verfahren aus PETG gedruckt. PETG hat sich bei mir mittlerweile als Standard Material etabliert. Das Material ist einfach zu drucken und hat sehr gute Layerhaftung. Es hat hervorragende mechanische Eigenschaften und kann problemlos nachgearbeitet werden wie z.B: Nachbohren der Bohrungen. Preislich ist das PETG Filament auch nicht mehr viel teuerer als PLA oder ABS. Ihr könnt natürlich auch andere Filaments wie PLA oder ABS für das Projekt benutzen. Alle Teile sind so konstruiert, dass man keine Stützstruktur beim Drucken braucht.
Angetrieben wird der Bierlift durch den Bosch Getriebemotor und Igus Steilgewindespindel. Der Motor braucht die Stromspannung zwischen 19-24V. Dafür kann anstatt dem Transformator aus der Stückliste ein Laptop-Netzteil vom alten Rechner verwendet werden um die Kosten zu sparen. Der Motor macht ca. 100 Umdrehungen pro Minute und hat ausreichend hohen Drehmoment. Der Igus Gewindespindel zusammen mit Gewindemutter aus Kunststoff arbeiten Wartungs- und Schmiermittelfrei.
Video
Update vom 25.08.2019
Der Bierlift wurde mit einer Smartphonesteuerung mit Temperaturüberwachung nachgerüstet.
Update vom 21.03.2020
Der Bierlift kann nun auch mit Alexa gesteuert werden.
Projektdaten
Der Bierlift ist das Urprungsprojekt des DIY Projektes Bierlift 2.0
Der Nachbau dieser Anlage ist nur noch eingeschränkt zu empfehlen, weil die Steuerung für diese Variante nicht mehr Angeboten wird. Da das Interesse an dieser Maschine diesem Grund nur noch sehr gering sein dürfte, werde ich den Bau dieser Version nicht mehr weiter dokumentieren. Die bisherige Dokumentation bleibt natürlich erhalten.
Ihr könnt alle Dateien hier runterladen. Die pdf-Datei muss mit einem 3D PDF fähigen Reader geöffnet werden um die ganze Baugruppe auch ohne ein CAD Programm betrachten zu können. Die dazugehörigen Beschreibungen und Blog Artikel im PDF Format sind unter diesem Link zu finden.
Baue Bierlift 2.0!
hinterlasst eure Fragen und Anregungen bitte im FAQ.